Survivaltraining im Welpenhaus
Unsere WG ähnelt jetzt einem Gourmettempel. Um sieben sitzen alle vier mit Lätzchen in ihrem Esszimmer und hämmern mit den Gabeln an die Schüsselchen – okay, das war ein bisschen dick aufgetragen – Essen mit Messer und Gabel kommt erst in Woche acht.
Wir müssen schnell sein, sonst gewinnt das Konkurrenzunternehmen Fritzi, das die vier Feinschmecker immer noch dem Krambamgourmet-Restaurant vorziehen.
Vorher gehen wir aber noch im Garten pullern und Häufchen machen. Jeder Welpe wird überschwänglich für seine Leistung gelobt.
Mittags speist man wahlweise Geflügel, Rind oder Wild. Gereicht wird das Gericht mit Reis und Gemüse.
Nachmittags wandern wir in die Caféteria im Garten und nehmen Quark oder Hüttenkäse – cremig aufgeschlagen mit einem Hauch Karottensaft oder frischen Kräutern verfeinert.
Unser Mitternachtssnack ist ein Fleischsüppchen á la Karambambuli. Allerdings lassen wir die Welpen glauben, dass Mitternacht um 21 Uhr ist. Dann kriegt jeder ein Gutenacht-Küsschen und alle Babys schlafen durch bis um sieben.
Anne hat uns besucht. Dragonfly hat lange mit ihr Zwiesprache gehalten und ihr vorgejammert, dass Dylan immer ins Wohnzimmer kackt. Nachdem sie sich vergewissert hat, dass Anne dies sicher nicht tut, hat sie beschlossen, Anfang Mai mit Anne eine WG in Köln zu gründen. Fly hat sich bereiterklärt, den Teil Schmusen, Funsport und Essen zu übernehmen (hier gibt es noch leichte Unstimmigkeiten, ob sie lieber Rinderkopf roh oder Dosenfutter essen werden). Anne hat sich spontan für den Abwasch und das Putzen entschieden. Den Einkauf bei Fressnapf werden sie gemeinsam bewältigen.
Im Vergleich zum C-Wurf sind die D-chen sehr ausgeglichen und entspannt. Cicero und Crazy Carpet waren lauter und fordernder. Vielleicht sind aber auch nur Mama Fritzi und Oma Claudia diesmal cooler.
Bei der Erziehung der Welpen fehlt uns Mascha sehr. Sie brachte ihnen mit strenger Pfote die Puli-Benimmregeln bei und ließ ihnen keine Ungehörigkeit wie Anspringen oder fortwährendes Nerven durchgehen. Fritzi und ich sind da ein bisschen duldsamer mit einer Ausnahme und die kam so: Gestern gaben wir Fritzi einen Ochsenziemer. Marley näherte sich dem kostbaren Stück, um es zu klauen – im nächsten Moment dachte ich, wir hätten keinen schwarzen Puli mehr – voll wütender Inbrunst verwies sie den ahnungslosen kleinen Mann in die Schranken – sie fletschte die Zähne und ließ ein Donnergrollen hören. Er hatte den Zusammenhang noch nicht verstanden, also versuchte er es noch einmal, diesmal war ihre Reaktion noch heftiger. Und siehe da, er trollte sich und tobte mit den anderen.
Wir ließen alle einmal eine Viertelstunde getrennt von Mama und Geschwistern in einer Transportbox . Obwohl wir winzige Leckerlis verteilt hatten, waren sie entsetzt, dass wir sie nicht nach drei Minuten wieder raus nahmen. Dylan schrie so schrill, dass eine Nachbarin klingelte – sie dachte wohl, wir hätten die Welpen auf unseren gerade rauchenden Grill gelegt.
Zur Belohnung durften die vier eine Autofahrt ins Grüne machen.
Aber auch die Fahrt hat sie nicht begeistert, Marley sagte gar: „Das ist doch zum Kotzen.“
Als wir ihnen ein Geschirr umbanden, beschwerte sich Dascha lautstark, dass das Ding nicht von Prada ist. Mit so einem Billigbustier würde sie nie Germanys Next Toppuli werden.
Zu Ostern machen wir ein weiteres Survival-Training mit einer Horde Kinder. Drei unserer Enkel, zwei, drei und sechs Jahre alt, sind für ein paar Tage hier. Deshalb gibt es zu Ostern keinen Krambambulis-Bericht, dafür erzählen wir euch eine Woche später von unserer Abenteuerreise nach Traunstein zum Tierarzt.
10. April 2017 um 6:52
Wie immer köstlich zu lesen. :o)
Ich glaube Rudi hat sich am Anfang beim Autofahren auch nochmal alles durch den Kopf gehen lassen .
10. April 2017 um 16:53
Danke, Manu und Rudi. Dann kann ich ja hoffen, dass Marley sich noch daran gewöhnt bis zur Heimfahrt.
10. April 2017 um 13:57
Wir freuen uns schon wie verrückt auf’s Pulisuchen zu Ostern…wer einen findet, darf ihn doch behalten, oder?
10. April 2017 um 16:51
Klar doch, aber nur jeder einen.
11. April 2017 um 6:46
Ha, ich weiss wo es gerade welche gibt
11. April 2017 um 13:11
Aber nicht verraten, sonst wollen alle fünf Enkel einen und am Ende landen alle wieder in Omas Garten. 😉
15. April 2017 um 22:17
Hand drauf, Joshi, mach’s wie deine Schwester.Wir kacken nämlich auch nicht ins Wohnzimmer!
18. April 2017 um 13:24
Pfote drauf, Mama Beate, ich kratze sogar schon an der Tür, wenn ich mal muss. :))