Fritzi verweigert Still-BH
Am Donnerstag hat Fritzi eine Familienkonferenz einberufen und verkündet, sie habe es satt, tagein-tagaus mit schlabbrigen Still-BHs zu hantieren – die seien gar nicht sexy. Außerdem hätten die Bälger schon Zähne und zwickten ihr Löcher in die Zitzen. Sie werde jetzt abstillen.
Wir sahen nach und tatsächlich: Marley hat einen Backenzahn und Fly zwei Reißzähnchen. Na gut – Reißzähne ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, sagen wir Mäusezähnchen.
Gesagt – getan – wir holten Näpfchen und Welpenmilch und stellten das Milchschüsselchen zwischen die vier.
Dylan steckte sein Schnäuzchen hinein und schlabberte. Ich meine, ein unter Schlürfen und Schmatzen hervorgestoßenes: „Das wurde aber auch Zeit“ von ihm gehört zu haben.
Marley fing auch gleich an zu trinken. Dascha musste ich erst ein Tröpfchen Milch auf die Nase geben, dann fand sie es auch sehr lecker.
Nur Fly gefiel die neue Art der Milchgewinnung gar nicht. Erst als ich ihr Schnäuzchen in die Milch stippte, fing sie an zu trinken und fand so viel Freude daran, dass sie gleich ihre Füße darin badete – vermutlich dachte sie, es wäre Eselsmilch.
Freitag erweiterten wir das Menü schon um ein Tartarbällchen für jeden – die vier waren begeistert.
Als ich Marley sein Fleischpflanzerl (wir fangen mal mit bayerisch an, „Frikadelle“ kommt morgen) verfütterte, stürzten sich Dylan und Dascha hinterrücks auf das Tartar-Schüsselchen.
Unsere WG gleicht jetzt einem Ferienlager – die vier verbringen den größten Teil des Tages im Garten.
Sie spielen wild miteinander und fallen mit Indianergeheul übereinander her.
Sie üben, zu dominieren oder sich zu unterwerfen. Sie probieren, wie fest sie zubeißen dürfen, bis der andere quietscht.
Wir trennen sie kurzzeitig von ihren Geschwistern und der Mama und bereiten sie darauf vor, dass sie eines Tages ohne sie leben werden.
Als meine herzliche aber laute Nachbarin vor der Kiste stand, knurrten drei Welpen sie böse an – das klang soooooo gefährlich. Anscheinend war sie furchteinflößender als unser Feuerwerk und der Güterzug, die wir ihnen vorgespielt haben. Nur Dylan fand ihr Donnergrollen sympathisch.
Damit ihnen das Zahnfleisch nicht weh tut, wenn die neuen Zähnchen kommen, haben wir ihnen Weidenzweige abgeschnitten, an denen sie hingebungsvoll knabbern. Die Weidenrinde lindert die Schmerzen ein bisschen.
3. April 2017 um 6:51
Endlich ist mal ein bisschen Stimmung im Hause Richter ;o)