Cicero auf Korsika

Wir waren ein paar Tage mit unseren drei Pulis auf Korsika . Cicero hatte das ja noch nicht erlebt. Er war bis dahin noch in keinem Restaurant, er sollte mit uns eine Nacht auf der Fähre schlafen und sich in der neuen Umgebung (im Ferienhaus und in Städten) zurecht  finden. Er kam sehr schnell mit allen neuen Situationen klar, orientierte sich am Verhalten, vor allem an der Gelassenheit von Mascha und Fritzi. Wir hatten so viel Spaß mit unseren dreien, waren überall der bewunderte Mittelpunkt. Besonders Cicero war der Liebling der Korsen und genoss es sehr. Wir suchen immer noch eine neue Familie oder einen neuen Menschen für ihn. Aber  zuerst möchte er euch selbst von seinem Abenteuer „Korsika“ berichten:

Nach einer langen Fahrt – es müssen einige Wochen gewesen sein – kamen wir in Nizza an und fuhren  in eine gewaltige Höhle. Hier mussten wir aussteigen. Schon viele viele vor uns waren in diese Falle getappt, stiegen aus ihren Autos aus und hatten sicher genauso viel Angst wie ich, denn der Boden schwankte, es brummte überall und wir gingen steile, enge Treppen hinauf. Nur Mascha und Fritzi schien das nichts auszumachen. Sie  waren sehr fröhlich und ausgelassen und kiecherten geheimnisvoll: „Urlaub“ und „schicke Franzosen“ konnte ich heraushören.  Sie schienen diese Monsterhöhle schon zu kennen.

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Na gut, dachte ich, dann tu ich mal auch so cool wie ihr.

Der Steward zeigte uns unsere Kabine. Er hatte schon alles vorbereitet und für jeden von uns Hunden einen Kauknochen hingelegt. Aber in der Kabine waren nur zwei Betten – wir sind doch drei Hunde. Wie stellt er sich denn das wohl vor?

Als nächstes sollte es Essen geben. So was hatte ich noch nie erlebt: Eine nette Frau brachte uns eine Schüssel mit einem großen Stück Fleisch und Pommes und eine Schüssel mit frittierten Fischen. Aber sie stellte unsere Futternäpfe auf den Tisch, so dass ich bei Claudia auf den Schoß klettern musste, um sie zu erreichen. Aber das sollte ich nicht. Ich bellte: Dann reich doch mal die Näpfe runter. Aber auch Bellen war hier verboten. Mascha knurrte mich leise an: Mann, bist du peinlich. Das ist eine Gaststätte! Wenn du dich endlich benimmst, bekommen wir zum Schluss auch noch etwas ab.

Nach dem Essen gingen wir in unsere Kabine zurück, bekamen schnödes Hundefutter und legten uns mit unseren Kauknochen schlafen. Unsere Menschen nahmen fast den ganzen Platz in den beiden Betten ein, so dass Mascha sich einen Platz unter dem Bett suchte und ich (DER Rüde) legte mich an die Tür, um bei verdächtigen Geräuschen gleich Bescheid zu sagen. Aber auch das war verboten.

Am nächsten Morgen stiegen wir  in unser Auto und durften die Höhle verlassen. Wir kamen an einem Haus an und Mascha sagte: Hier wohnen wir jetzt. Blamier uns nicht wieder!

Plötzlich kamen zwei Hunde auf uns zu. Sie stellten sich als Monsieur Jean-Claude und Madame Claudette vor. Claudette bellte so süß. Leider konnte sie kein „H“ bellen. Mama bellte sehr freundlich Bonjour und Monsieur Jean-Claude schnupperte ihr entzückt am Hinterteil.

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Ich bewachte nachts unser Haus und lernte, dass ich nur bellen darf, wenn wirklich jemand in unser Haus kommen will. Aber einmal kam uns Monsieur Jean-Claude besuchen. Er wollte zu Mama und ich konnte ihn nicht hereinbitten, weil die Tür abgeschlossen war. Aus Ärger über meine Unhöflichkeit pinkelte Jean-Claude von außen an die Tür Ich knurrte,  bis er verschwand. Nun bekam ich auch noch Ärger, weil sie nicht wussten, warum ich knurren musste. Am nächsten Morgen waren die Menschen total sauer (man könnte auch angepisst sagen), als sie das Werk des „feinen Pinkels“ sahen. Aber sie wussten, dass ich Recht hatte und Jean-Claude mich provoziert hatte.

Wir machten viele Wanderungen am Strand, in Städten (da duftete es so gut) und auf einer Zitadelle, dort trafen wir viele freundliche Hunde und Menschen.

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Am aufregendsten war es am Wasser.

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Fritzi und Mascha lachten mich aus, als ich mich über das „Wassertier“ erschreckte, das immer wieder auf mich zukam und ganz salzig schmeckte.

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Ich ging dem nassen Vieh dann lieber aus dem Weg.

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Die Menschen sprachen so ähnlich wie Madame Claudette. Sie freuten sich über uns und sagten, sie kennen uns gut. Aber sie sagten immer wieder „Pollüx“ zu Mascha. Pollux war in Frankreich im Fernsehen zu sehen und sah aus wie ein Puli mit einer komischen Frisur.

Jeden Tag musste ich ein oder zwei mal ein Training „Wie benimmt sich Puli in der Gaststätte“ mitmachen. Mama und Mascha, manchmal auch Klaus, knurrten leise, wenn ich wieder etwas falsch machte. Und davon gab es viel. Alles was Spaß machte, war verboten: Sich mit Hunden am anderen Ende des Restaurants zu unterhalten und die Kellnerin zu erschrecken.

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Der beste Platz  mitten im Gang, an dem die nette Kellnerin immer über den Hund steigen muss, wenn sie zum Tisch will, war der Chefplatz, da durfte nur Mascha liegen.

Traurig und hungrig gucken und die Zweibeiner anstupsen durften wir immer erst, wenn sie mit dem Essen fertig waren.

Aber das Allerschlimmste: Wir durften nicht mit zur Toilette, nicht mal, wenn wir auch mussten.

Aber jetzt weiß ich, dass Urlaub Spaß macht trotz Höhle und strenger Benimmregeln.  Mama Fritzi war stolz auf mich und sagte, sie würde gern wieder mit mir in den Urlaub fahren und essen gehen. Na klar, wer sollte denn sonst das Ferienhaus und die Kabine in der Höhle verteidigen. Wenn sonst jemand einen so mutigen Rüden wie mich mitnehmen will in den Urlaub, ruft einfach an oder schickt mir eine Mail. Meine Telefonnummer ist 08621 806640, meine Mail-Adresse: Claudia.s. Richter@gmx.net. Falls ihr doch lieber ohne mich in den Urlaub fahrt, kann ich in dieser Zeit auch bei Mama und Mascha bleiben.

Euer Reisepuli Cicero

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Eine Antwort zu “Cicero auf Korsika”

  1. Cher Cicero, wir freuen uns, dass es Dir im Urlaub so wunderbar ergangen ist. Josephin sieht es allerdings ähnlich wie Du:
    Eltern sind manchmal sehr ungerecht und haben manchmal doofe Regeln! Aber so ist es…
    Schön, dass Du wieder zu Hause bist!
    Ganz liebe Grüße an Mama Fritzi und Tante Mascha und die Zweibeiner im Haus.

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